"Kriegskinder"

a) Lebensgeschichtliche Interviews mit Angehörigen der so genannten Kriegskindergeneration (aktuelles Vorhaben)
b) GAB/Life Review: Nachdenken, Sprechen und Schreiben über die Kriegskindheit, in Anlehnung an Guided Autobiography (GAB) nach James E. Birren/University of Southern California (aktuelles Vorhaben)
c) Jugend im Nationalsozialismus - Lebensgeschichtliche Interviews mit Hamburger Seniorinnen und Senioren (abgeschlossen)

a) Lebensgeschichtliche Interviews mit Angehörigen der Kriegskindergeneration (1930-1945), durchgeführt von Freiburger Studierenden der Geschichtswissenschaft
Diejenigen, die zwischen 1930 und 1945 in Deutschland und Zentraleuropa geboren wurden, haben ihre Kindheit während des Zweiten Weltkrieges und in der unmittelbaren Nachkriegszeit verbracht. Sie wurden als Kriegskinder auf verschiedenste Weise mit dem Krieg - mit dem Tod von Fsmilienangehörigen, Luftschutzbunker, Bombardierungen, mit Tod und Hunger, Flucht und Vertreibung oder der selbst erlittenen NS-Verfolgung konfrontiert. Heute, im Rentenalter, tauchen die Erinnerungen an Kindheit und Jugend, an Krieg und die daraus resultierenden Belastungen, häufig wieder auf. Was genau, so soll gefragt werden, ist damals geschehen und welche Bedeutung hat das Erlebte für den späteren Lebensweg?
Die Studentinnen und Studenten erlernen im Rahmen eines universitären Seminars die theoretischen und praktischen Grundlagen der „Mündlich erfragten Geschichte" (Oral History), führen jeweils ein Interview und bereiten dieses für die weitere wissenschaftliche Nutzung vor. Die Interviews werden anschließend an die renommierte "Forschungsstelle für Zeitgeschichte" in Hamburg übergeben und stehen dort der wissenschaftlichen Forschung zur Verfügung.

Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Karin Orth
Kooperationspartner: Historisches Seminar der Universität Freiburg, Forschungsstelle für Zeitgeschichte
Kontakt: info@ifbas.de


b) GAB/Life Review: Nachdenken, Sprechen und Schreiben über die Kriegskindheit, in Anlehnung an Guided Autobiography (GAB) nach James E. Birren/University of Southern California
Für diejenigen, die sich gern in einer Gruppe über ihre Kindheit im Krieg austauschen möchten, wird eine Gesprächsrunde angeboten. Das Nachdenken und Sprechen über die Kriegskindheit wird unterstützt durch das autobiografische Schreiben über die Erfahrungen. Dem Gesprächskreis liegt das Konzept "Angeleitetes Autobiografisches Schreiben/Guided Autobiography (GAB)" zugrunde. GAB wurde in den 1970er Jahren von James E. Birren, dem Pionier der amerikanischen Gerontologie, an University of Southern California entwickelt. Es bietet (älteren) Erwachsenen die Möglichkeit, durch ein angeleitetes Verfahren über ihr Leben zu schreiben und wichtige Erfahrungen in einer Gruppe zu teilen. Zahlreiche Studien belegen mittlerweile die positive Wirkung der Methode und Guided Autobiography ist daher in den Vereinigten Staaten weit verbreitet und zu einem festen Programmpunkt in Einrichtungen wie Begegnungsstätten, Stadtteilzentren und Seniorenwohnanlagen, Volkshochschulen und Seniorenstudiengängen geworden. Angeleitetes Autobiografisches Schreiben/Guided Autobiography wird nun erstmals auch in Deutschland angeboten.

Durchführung: PD Dr. Karin Orth; die nächsten Termine finden Sie unter der Rubrik "Workshops/Seminare"
Kontakt: info@ifbas.de


c) Jugend im Nationalsozialismus - Lebensgeschichtliche Interviews mit Hamburger Seniorinnen und Senioren (abgeschlossen)
Die Interviews mit Hamburger Seniorinnen und Senioren entstanden im Zusammenhang mit der Wanderausstellung „Im Gleichschritt aus dem Tritt - Hamburger Jugend im Nationalsozialismus", die von 1990 bis 1992 in Hamburg gezeigt wurde.

Wissenschaftliche Leitung: Herbert Hötte. Mitarbeiter/innen: Ulrike Jureit, Jens Michelsen, Karin Orth

Publikation:
Ulrike Jureit/Jens Michelsen/Karin Orth: Im Gleichschritt aus dem Tritt - Jugend im Nationalsozialismus, Hamburg 1992